3850 Euro für die Menschen im Libanon
Ein Caritas-Gebäude in der Nähe des Beiruter Hafens wurde durch die Explosion schwer beschädigt. Privat
Es war eine Explosionskatastrophe ungeheuren Ausmaßes. Anfang August dieses Jahres wurden in Beirut (Libanon) mindestens 190 Menschen getötet und mehr als 6500 Menschen verletzt. Ganze Stadtteile wurden bei der Detonation von 2750 Tonnen Ammoniumnitrat verwüstet und bis zu 300.000 Menschen verloren ihr Dach über dem Kopf. Der Caritasverband Ahaus-Vreden startete daraufhin eine Spendenaktion.
Unterstützung
Einzelpersonen, Organisationen, Vereine und Verbände waren aufgerufen, die Not leidenden Menschen im Libanon zu unterstützen. Bis Ende Oktober sammelte der Caritasverband für die Menschen im Libanon. Das Ergebnis: Insgesamt kamen 3850 Euro an Spendengeldern zusammen.
Einen Teil der Summe trug zum Beispiel die Schönstätter Marienschule in Borken bei. Dort berichtete Franzis Bußhaus vom Caritas-Fachdienst für Integration und Migration gemeinsam mit einer Vertreterin von YoungCaritas auf Einladung der Schule von der Lage in Beirut und im Libanon. Franzis Bußhaus war selbst vor etwas über einem Jahr dort. Sie war Teil der Delegation der Flüchtlingsberatung des Caritasverbandes Ahaus-Vreden. Es handelte sich um einen Gegenbesuch bei Caritas Beirut und Caritas International, die zuvor in Ahaus die Flüchtlingshilfe des Caritasverbandes kennengelernt hatten.
"Informationen aus erster Hand"
Franzis Bußhaus erzählte bei einer Info-Veranstaltung in der Realschule in Borken den Achtklässlerinnen unter anderem über ihre Kontakte zur Caritas-Flüchtlingshilfe und die Auswirkungen der Detonation, die noch lange zu spüren sein werden. "Die Schülerinnen haben mit großem Interesse zugehört", sagt Franzis Bußhaus. "Für die Schülerinnen ist der Libanon sonst einfach nur weit weg. Wir hatten Informationen aus erster Hand."
Schon kurz nach der Katastrophe hatte Bruno Atieh von Caritas Libanon in Beirut dem Caritasverband Ahaus-Vreden vom Ausmaß der Zerstörungen berichtet. So wurde beispielsweise ein vierstöckiges Gebäude der Caritas in Hafennähe schwer beschädigt. Fenster zersprangen, Türen wurden abgerissen, Decken und Wände sowie die Einrichtung stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Explosion hat die elenden Lebensumstände vieler Menschen in Beirut verschärft.
"Jeder ist unser Nächster"
"Die Spenden werden eins zu eins bei den Menschen im Libanon ankommen", erklärt Dieter Homann, Leiter des Fachdienstes für Integration und Migration beim Caritasverband Ahaus-Vreden. Er war 2019 mit im Libanon und erlebte die schon damals bedrückende Situation der Menschen vor Ort. "Als Christen und als Caritasverband verstehen wir unsere Arbeit international", sagt Caritas-Vorstand Hans-Peter Merzbach. "Jeder ist unser Nächster, auch über die Grenzen hinweg. Unsere Solidarität ist und versteht sich weltweit. Wir haben eine Mitverantwortung für das, was in der globalen Welt geschieht."
Deshalb sei es dem Caritasverband auch ein großes Anliegen, "dort zu helfen, wo wir können". Insbesondere dann, wenn es konkrete Kontakte und Beziehungen in ein Katastrophengebiet gebe. "Wir können nicht alle Probleme dieser Welt lösen, aber doch helfen, zumindest einige zu lindern."