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Beratungsangebot des Caritasverbandes Ahaus-Vreden für Menschen mit geistiger Behinderung:„Aufklärung schafft Sicherheit und Selbstbewusstsein“

Mein Körper und ich“, so lautet ein spezielles Beratungsangebot des Caritasverbandes Ahaus-Vreden, das sich an Klientinnen und Klienten mit geistiger Behinderung richtet. 
Hilfeplanerin Lisa Bagus (l., Caritasverband) und Referentin Manuela Brandt (AidsHIlfe West-Münsterland).
Datum:
20. März 2024
Von:
bag/böd

Manuela Brandt (AidsHilfe West-Münsterland) führte den Kurs zur Sexualaufklärung durch und beantwortete Fragen zu Themen des eigenen Körpers. Dabei ging es unter anderem um „Mann-Frau-Sein“, „Sexualität“, „Nähe und Distanz“ und “Wünsche und Bedürfnisse“.
Themen, an die sich hochsensibel herangetastet werden müsse, erläutert Lisa Bagus, Hilfeplanerin beim Caritasverband. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben vor, über was geredet wird.“ Ziel sei es, Wissen zu vermitteln und Fragen zu beantworten. Früher sei vielen Menschen mit Behinderung das Recht auf Sexualität abgesprochen worden, berichtet Manuela Brandt. „Zum Teil ist es heute noch so.“ Das Beratungsangebot werde von den Klientinnen und Klienten sehr gut angenommen. „Sie freuen sich über den offenen Austausch und den ehrlichen Umgang.“

Hilfeplanerin Lisa Bagus spricht die gute Kooperation mit der AidsHilfe West-Münsterland an. Der Kurs zur Sexualaufklärung für Menschen mit geistiger Behinderung sei ein wichtiges Thema, der Verband verzeichne eine steigende Zahl an Anmeldungen und immer mehr positive Rückmeldungen. „Das Thema wurde jahrelang in den Hintergrund geschoben. Langsam bewegt sich etwas.“ 
Manuela Brandt macht deutlich, wie wichtig die Weitergabe der Informationen ist: „Menschen mit Behinderung sind so vielfältig und individuell wie andere Menschen auch. Sie haben ein Recht auf eine selbstbestimmte Sexualität, Partnerschaft, das Recht und die Bedeutung Mutter und Vater zu werden, Eltern zu sein. Aus diesem Grund ist Aufklärung über Liebe, Partnerschaft und Sexualität so wichtig.“ Gleichwohl sei noch viel Unwissenheit und Unsicherheit im Spiel, auch falsche Informationen würden mitunter vermittelt. „Weil oft nicht über den Körper geredet wurde und damit auch nicht über Nähe und Grenzen“, erläutert Lisa Bagus.

Den Kurs sieht die Hilfeplanerin als wichtige präventive Maßnahme gegen Gewalt: „Aufklärung schafft Sicherheit und Selbstbewusstsein.“ Das Angebot sei ein Anfang. Der Caritasverband Ahaus-Vreden werde sich weiterhin intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und Beratungs- und Bildungsmöglichkeiten schaffen.