Nachricht:Caritas-Fachdienst für Integration und Migration betreut jungen Syrer im Kirchenasyl

Neben wenig, teilweise ungenießbarem Essen, habe es kaum Möglichkeiten der Körperpflege gegeben. Seitens der bulgarischen Polizei habe er brutale Gewalt am gesamten Oberkörper erfahren müssen. Mit der Pistole habe er Schläge auf den Kopf bekommen und auch als er auf dem Boden lag, sei weiter auf ihn eingeschlagen und eingetreten worden. Bei einer geplanten Verlegung sei ihm die Flucht gelungen. Ende August 2022 kam er nach Gronau.
Im Januar dieses Jahres wandte er sich an Dieter Homann von der Regionalen Flüchtlingsberatung des Caritasverbandes Ahaus-Vreden, da er Angst vor der Abschiebung hatte. Gemeinsam mit seiner Kollegin Annegret Lemken ist es Dieter Homann gelungen, innerhalb kürzester Zeit Pfarrer Michael Vehlken und die Katholische Kirchengemeinde St. Antonius in Gronau zu gewinnen, dem jungen Mann Kirchenasyl anzubieten. Pfarrer Vehlken zögerte keinen Moment und stellte entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung, mit viel Herzblut kümmert sich Tag für Tag Elisabeth Berkemeier aus dem Pfarreirat um die Versorgung. Die Zeit im Kirchenasyl nutzt K.D. intensiv, um die deutsche Sprache zu erlernen.
Abschiebung droht
Der Asylantrag von K.D. wurde aufgrund des Dublin-III-Abkommen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge als unzulässig erklärt und es drohte ihm die Abschiebung nach Bulgarien. Die dem Bundesamt im Kirchenasyl geschilderten Härtefallgründe der Folter und menschenunwürdigen Unterbringung in Bulgarien ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nicht gefolgt, sondern besteht weiter auf einer Abschiebung nach Bulgarien. So haben sich alle Beteiligten entschlossen, das Kirchenasyl bis April fortzusetzen, um dann in Deutschland ein geordnetes Asylverfahren für K.D. durchzuführen.
Annegret Lemken und Dieter Homann erhalten seitdem immer wieder aus dem ganzen Bundesgebiet Anfragen, ob sie nicht weitere Kirchenasyle vermitteln könnten. Die Caritas-Mitarbeitenden machen aber deutlich, dass sie dies nur in ihrem Einzugsbereich können und verweisen die Ratsuchenden an örtlich zuständige Verbände. Sehr dankbar sind sie der Katholischen Kirchengemeinde für ihr ausgesprochen großes Engagement für den Menschen.