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Fachtag Demenz in der Stadthalle Ahaus:Demenz: Ein Thema, das uns alle betrifft

Es ist ein Thema, das viele Menschen angeht und noch viele mehr in der Zukunft betreffen wird: Demenz. Derzeit leben in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen mit dieser Krankheit – im Jahr 2050 wird die Zahl auf 2,8 Millionen steigen. „Wie gehen wir im Alltag mit den Veränderungen um, die Demenz mit sich bringt?“, fragte Peter Schwack, Vorstand des Caritasverbandes Ahaus-Vreden, in seinem Grußwort zu Beginn des Fachtages Demenz in der Stadthalle Ahaus.
Simone Maas vom Caritas Bildungswerk hielt den Impulsvortrag beim Fachtag Demenz.
Datum:
24. Sept. 2025
Von:
Christian Bödding

Die Veranstaltung, an der rund 150 Interessierte teilnahmen, wurde organisiert vom Caritas Bildungswerk, dem Caritasverband Ahaus-Vreden sowie der Gemeindecaritas. Bernhard Herdering, früherer Vorstand des Caritasverbandes Ahaus-Vreden und Mit-Initiator und Förderer der Veranstaltung, wurde von Peter Schwack für sein Engagement mit einem Präsent geehrt.

Schwack betonte in seinem Grußwort, dass es bei diesem Fachtag nicht um eine bloße „Expertenrunde“ gehen solle. Vielmehr gehe es darum, in einen gemeinsamen Austausch zu treten, bei dem jeder Teilnehmende mit eigenen Erfahrungen und Wissen zu Wort kommen könne. Den Impulsvortrag zum Thema Demenz hielt Simone Maas vom Referat Fort- und Weiterbildung des Caritas Bildungswerkes. Sie machte deutlich, dass Demenz nicht nur ältere Menschen betrifft. „Auch immer mehr junge Menschen erkranken daran“, erklärte Maas. Besonders aufhorchen ließ die Information, dass zwei Drittel der Demenzkranken Frauen sind. Maas stellte zentrale Fragen, die auch im Laufe des Fachtages aufgegriffen wurden: „Wo endet normale Vergesslichkeit und wo beginnt Demenz?“ und „Wie verändert sich das Verhalten bei Menschen mit Demenz?“

Im anschließenden Theaterstück „Du bist meine Mutter“ mit Schauspieler Achim Conrad wurde genau dieser Aspekt auf eindrucksvolle Weise beleuchtet. Es war ein bewegendes Schauspiel, das verdeutlichte, wie wichtig es ist, den Menschen hinter der Krankheit zu sehen. Conrad stellte auf berührende Weise die sich durch Demenz verändernde Mutter-Sohn-Beziehung dar. In beiden Rollen – als Sohn und Mutter – ließ er den Dialog zwischen Erinnern und Vergessen lebendig werden.
Nach einer kurzen Pause ging es mit dem Fachtag und insgesamt acht moderierten Thementischen weiter. Die Teilnehmenden konnten dabei ihre eigenen Perspektiven und Lösungsansätze einbringen. Themen wie „Kraft der Erinnerung“, „Essen und trinken“, „Alltag leben“, „Demenz auf der Straße“ sowie „Sterben und Tod“ wurden diskutiert. 

Schnell wurde klar, wie herausfordernd der Umgang mit Demenz im Alltag ist. Die Bewältigung von Aufgaben wie der Nahrungsaufnahme oder das Erleben bislang unbekannter Verhaltensweisen wie Aggression und Rückzug stellt Angehörige und Pflegekräfte vor enorme Anforderungen. Teilnehmende berichteten von dem Gefühl, die Last der Verantwortung oft allein zu tragen. 
Zum Abschluss des Fachtages zog Peter Schwack ein Fazit: „Als Mensch einfach Mensch bleiben“ – auch wenn Demenz die Beziehung und das Verhältnis zwischen den Generationen verändert. 

Fachtag Demenz in der Stadthalle Ahaus

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