Martina Wensker koordiniert beim Caritasverband Ahaus-Vreden das Angebot des Service-Wohnens:Ein sicheres Zuhause im Alter

Genau das bieten diese Wohnungen. Dabei spielt auch die enge Verbindung zu den stationären Senioreneinrichtungen des Caritasverbandes eine immer größere Rolle. Denn Service-Wohnen ist mehr als nur ein Angebot für das selbstbestimmte Leben im Alter – es ist ein Teil eines eng verzahnten Netzwerks.
Bis Ende des vergangenen Jahres war Martina Wensker in Gronau stellvertretende Leiterin des Ambulanten Pflegedienstes des Caritasverbandes. Seit Januar kümmert sie sich um das Service-Wohnen – und seit dem 1. Mai laufen alle Fäden bei ihr zusammen, begleitet von diversen organisatorischen Umstellungen. Eine Aufgabe, die sie mit großem Organisationstalent angeht. „Ich begleite die Menschen vom ersten Interesse an einer Wohnung bis weit nach dem Einzug“, erzählt sie, während sie gerade den nächsten Termin im City-Wohnpark vorbereitet. Ihr Einsatzgebiet? Groß. Ihre Verantwortung? Noch größer. „In Südlohn haben wir die meisten Einheiten – 70 an der Zahl. Sie kamen über die Henricus-Stiftung zu uns, die dort die Häuser gebaut hat. Am Heinrich-Albertz-Haus in Ahaus und im City-Wohnpark in Gronau haben wir mehr als 30 Wohnungen, in Heek (Wohnpark Johannes Nepomuk) und Ahaus (Holthues Hoff) dann die restlichen.“
Umzug
Viele Interessenten kommen aus der Umgebung. Sie wollen sich verkleinern – raus aus dem großen Haus, hinein in etwas Überschaubares. Andere ziehen aus dem Ruhrgebiet oder dem Sauerland zurück ins Westmünsterland, um wieder näher bei ihren Kindern zu sein. Die Wohnungen sind barrierefrei, oft mit Aufzug und Balkon, zwischen 43 und 70 Quadratmeter groß. Für geförderte Einheiten ist ein Wohnberechtigungsschein erforderlich – samt Einkommensgrenzen. Für viele Senioren ist das ein gangbarer Weg.
„Für den Einzug ist ein Mindestalter schon wünschenswert – wenigstens 60 Jahre, damit das Klientel zusammenpasst“, erklärt Martina Wensker. Die meisten Bewohner sind bereits älter. Manche ziehen schon mit Mitte 60 um, weil ihr Haus zu groß geworden ist oder der Eigentümer Eigenbedarf angemeldet hat. „Dann entscheiden sich viele bewusst für eine Service-Wohnung: seniorengerecht, mit Aufzug, im besten Fall mit kleinem Balkon, gut zu bewältigen – und mit einem Badezimmer, das barrierefrei ist und bis ins hohe Alter genutzt werden kann.“
Wohnungsvermittlung ist nur ein Teil der Arbeit von Martina Wensker. „Ich kläre mit den Interessenten: Haben Sie einen Pflegegrad? Brauchen Sie Hilfe im Alltag? Möchten Sie ‚Essen auf Rädern‘ nutzen? Wie kann der Caritas-Pflegedienst unterstützen?“ Auch nach dem Einzug bleibt sie in Kontakt: „Ich überprüfe, ob der Pflegegrad noch passt, ob neue Hilfsmittel nötig sind – oder ob einfach mal ein Gespräch guttut.“ Der direkte Draht zu den Menschen ist ihr wichtig. „Ich war gestern den ganzen Tag im City-Wohnpark unterwegs und fahre da gleich wieder hin“, sagt sie fast nebenbei. „Die Menschen sollen wissen, dass sie nicht allein sind – und dass jemand da ist, der sich kümmert.“
Genau hier zeigt sich die Stärke der Netzwerkarbeit: Martina Wensker ist Schnittstelle zwischen dem Service-Wohnen, den ambulanten Diensten des Caritasverbandes und den stationären Pflegeeinrichtungen. Kommt es dazu, dass im Service-Wohnen die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleistet ist – etwa durch steigenden Pflegebedarf –, dann sorgt der Caritasverband für einen gut begleiteten Übergang in eine stationäre Einrichtung. Ziel ist es, frühzeitig gemeinsam mit den Bewohnern und Angehörigen eine Lösung zu finden, die Sicherheit, Kontinuität und Vertrauen bietet.
Notrufversorgung
Ein großer Schritt beim Service-Wohnen des Caritasverbandes Ahaus-Vreden war die Umstellung der Notrufversorgung zum 1. Mai: Früher kamen bei einem Notruf Mitarbeitende aus dem Caritas-Seniorenheim – heute rechtlich nicht mehr zulässig. Nun fährt ein Team der ambulanten Pflege des Caritasverbandes los. Ein Sicherheitsnetz, das rund um die Uhr greift. Auch hier wirkt die Netzwerkarbeit unmittelbar: Durch die enge Kooperation zwischen ambulantem Dienst und Service-Wohnen kann schnell reagiert und passgenau Hilfe geleistet werden – ohne Umwege oder lange Abstimmungen.
Weitere Netzwerke werden aktiv aufgebaut, um das Service-Wohnen noch stärker im sozialen und gesundheitlichen Gefüge der Region zu verankern. Dazu gehören beispielsweise feste Kontakte zu Hausärzten und Fachärzten, Kooperationen mit Sanitätshäusern für eine unkomplizierte Hilfsmittelversorgung sowie der Austausch mit lokalen Apotheken. Auch gemeinschaftliche Aktivitäten mit anderen Organisationen sollen künftig gefördert werden. Ziel ist es, den Bewohnerinnen und Bewohnern ein möglichst selbstbestimmtes Leben in einem gut vernetzten Umfeld zu ermöglichen – mit kurzen Wegen, klaren Ansprechpartnern und einem echten Miteinander.
Neben all der Netzwerkarbeit und den organisatorischen Aufgaben verliert Martina Wensker dabei nie das Menschliche aus dem Blick. In Gronau gab es lange ein kleines, aber feines Ritual: Frühstücks- und Nachmittagskaffee-Treffen im Gemeinschaftsraum. „Das hat geholfen, Kontakte zu knüpfen – besonders für Neuankömmlinge, die oft ein bisschen zögerlich sind“, erzählt sie. In manchen Häusern hingegen war bislang niemand so richtig zuständig. Diese Lücke will Martina Wensker nun schließen – persönlich, verlässlich und mit einem offenen Ohr.
Kontakt: Martina Wensker, Koordinationskraft Service-Wohnen, Martinistraße 2, 48683 Ahaus, Tel: (02561) 429770-14, Mobil: 0151-55464057, E-Mail: m.wensker@caritas-ahaus-vreden.de