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Caritas-Ehrennadel für den Handarbeitskreis der Marien-Gemeinde:Fäden der Freundschaft

Beim Seniorenfrühstück im Karl-Leisner-Haus in Ahaus wurde am 3. Juni eine ganz besondere Gruppe von Frauen gewürdigt: Der Handarbeitskreis der Marien-Gemeinde, der sich über Jahrzehnte hinweg mit großem Einsatz für die brasilianische Partnergemeinde in Nova Iguaçu engagiert hat, erhielt die Caritas-Ehrennadel in Silber.
Von links: Monika Böggering, Dirk Müller, Monika Schmiemann-Witsken, Marlies Könning, Inge Grummel, Agnes Nienhues, Irmgard Weber, Walburga Reckers, Christel Mers, Hedwig Laurenz. Es fehlen Hildegard Hinricher-Probst und Hedwig Schulte.
Datum:
4. Juni 2025
Von:
Christian Bödding

Monika Schmiemann-Witsken, die den Kontakt zur Partnergemeinde seit vielen Jahren koordiniert, hielt die Laudatio. Überreicht wurden Auszeichnung und Urkunden durch Christel Mers von der Gemeindecaritas sowie Pastoralreferent Dirk Müller.

Was in den 80er-Jahren begann, entwickelte sich zu einer verlässlichen Säule der Partnerschaft zwischen St. Mariä Himmelfahrt Ahaus und der Herz-Jesu-Gemeinde im brasilianischen Nova Iguaçu, zu der das Armenviertel Caonze gehört. Regelmäßig traf sich der Handarbeitskreis, um mit viel Geschick und Hingabe kunstvolle Handarbeiten herzustellen – darunter Decken, Schals, Mützen, Handschuhe, Socken oder Puppenkleidung. Diese wurden auf jährlichen Basaren verkauft, deren Erlöse den Ärmsten der Armen zugutekamen.

Ursprünglich fand der Basar in der Vorweihnachtszeit statt. Wegen der Belegung des Saals im Karl-Leisner-Haus und später auch aufgrund der Corona-Pandemie wurde er in den Herbst verlegt. Die Herstellung der Handarbeiten, die Planung der Verkaufsaktionen, der Aufbau und nicht zuletzt die Organisation des begleitenden Cafés bedeuteten stets großen Einsatz. Doch der Erfolg war immer spürbar: Die Spendensummen beeindruckten jedes Jahr aufs Neue.

Die Einnahmen flossen verlässlich zum Missionar Lambert Büter, solange er in Papua Neuguinea tätig war, sowie nach Nova Iguaçu, wo sie zur Unterstützung sozialer Einrichtungen beitrugen. Außer der caritativen Arbeit der Herz-Jesu-Gemeinde selbst wurde vor allem eine Kindertagesstätte gefördert, in der Kinder aus schwierigen Verhältnissen täglich eine warme Mahlzeit, Betreuung und Bildungsangebote erhalten. Auch Straßenhilfen für Obdachlose profitierten von den Spenden aus Ahaus.

In Nova Iguaçu existierte über viele Jahre hinweg ein Pendant zum Ahauser Handarbeitskreis – ein Mütterclub, der mit Spendengeldern aus Ahaus Materialien kaufte, um seinerseits Kleidung und Decken für bedürftige Familien herzustellen. Monika Schmiemann-Witsken, die mehrfach zu Besuch in Brasilien war, berichtete, wie stolz dort die entstandenen Werke präsentiert wurden. Und sie berichtete von einer über die Jahre gewachsenen, spürbaren Verbundenheit. „Was bleibt, ist die gegenseitige Anerkennung, obwohl sich beide Gruppen nie begegnet sind.“ 

Mit dem letzten Basar im Herbst 2024 endete das Kapitel der Handarbeitskreis-Basare. Die aufwendige Vorbereitung und Durchführung übersteigt mittlerweile die Kräfte der Frauen. Ganz aufhören möchten sie allerdings nicht. Ihre Treffen, die stets „gut für Leib und Seele“ waren – wie es Hedwig Laurenz einmal treffend formulierte – setzen sie fort. Alle 14 Tage kommt der Handarbeitskreis donnerstags im kleinen Saal des Karl-Leisner-Hauses zusammen – zum Handarbeiten, zum Austausch, zur Gemeinschaft.

Gewürdigt mit der Caritas-Ehrennadel wurden folgende Frauen: Monika Böggering, Inge Grummel, Hildegard Hinricher-Probst, Agnes Nienhues, Walburga Reckers, Irmgard Weber, Hedwig Schulte, Marlies Könning und Hedwig Laurenz.