Zum Inhalt springen

Mahnwache in Ahaus erinnert an den russischen Angriff auf die Ukraine

Der Caritasverband Ahaus-Vreden hatte gemeinsam mit dem Bündnis „Ahaus bleibt bunt“ und dem ukrainischen Netzwerk aus Ahaus zur Mahnwache eingeladen, weit über 300 Menschen allen Alters und vieler Nationalitäten waren gekommen.
 
Datum:
26. Feb. 2024
Von:
Dieter Homann
 

„Für unsere Familie begann der Krieg am 24. Februar um 5 Uhr morgens, als ein Nachbarhaus unter Beschuss geriet. Sofort herrschte Verzweiflung und Angst, aber wir wussten noch nicht, was vor uns lag. Wir verließen unser Haus und gingen zu Verwandten, da sah ich meine Großeltern zum letzten Mal. …Von Tag zu Tag wurde das Essen weniger und Wasser war ein Luxus. Der einzige Brunnen in der Nähe war vom Feind besetzt und der erlaubte niemandem, Wasser zu schöpfen. … Am 19. März hörten wir schon am Morgen die Geräusche feindlicher Flugzeuge, es waren Bomber. Wir hörten das Dröhnen von Flugzeugen und nach wenigen Sekunden zerstörte eine abgeworfene Bombe unsere Stadt. …Und obwohl ich mich in Deutschland verliebt habe und für die Hilfe, Unterkunft und Sicherheit sehr dankbar bin, ist mein einziger Traum die Rückkehr nach Hause.“

Augenzeugenberichte ukrainischer Geflüchteter standen am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine im Mittelpunkt einer Mahnwache am Ahauser Mahner. Die Berichte gingen unter die Haut, denn wer könnte die schrecklichen Erfahrungen eindrücklicher schildern als die Menschen, die sie erfahren mussten, die Familienangehörige und gute Freunde durch die Bomben verloren haben. 

Neben den Berichten der Zeitzeugen wurde unter dem Motto „2 Jahre russischer Krieg in Europa – Solidarität mit der Ukraine“ für einen dauerhaften Frieden in Europa gemeinsam gesungen, gebetet und Fürbitten vorgetragen. Am Ende wurden am Mahner zahllose Kerzen im Gedenken an die vielen Getöteten angezündet.