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Unwort: Remigration

Unser Caritasverband steht für Toleranz und Weltoffenheit, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Weltanschauung und religiöser Überzeugung. Insbesondere, aber nicht allein, setzt sich unser Fachdienst für Integration und Migration seit Jahrzehnten mit einem engagierten Team für das Miteinander der Menschen verschiedener Nationen, Geflüchteter und Zuwanderer, mit unserer einheimischen Bevölkerung ein.  Und dies nicht allein als Beruf, sondern als Berufung, aus tiefer innerer Überzeugung und mit einer klaren Haltung.
Unwort des Jahres 2023: Remigration
Datum:
13. Feb. 2024
Von:
Dieter Homann

Ein Schlag ins Gesicht all dieser Menschen ist eine Wortschöpfung, wie sie im Januar 2024 mit dem Prädikat „Unwort des Jahres 2023“ ausgezeichnet wurde. Allein das Wort verbreitet schon Angst und Schrecken bei Menschen mit Migrationshintergrund, die schon seit Jahren bei und mit uns friedlich zusammenleben, erleben unsere Migrationsberatenden in manchen Gesprächen.

Schlimmer noch ist die Geisteshaltung, die sich dahinter verbirgt: Entstanden und benutzt als rechter Kampfbegriff, verbunden mit der Absicht, Menschen mit Migrationshintergrund massenhaft abzuschieben, ist die Haltung zutiefst menschenfeindlich und rassistisch. Leider erleben wir in den vergangenen Monaten bei Ergebnissen von Meinungsumfragen, dass diese Haltung immer gesellschaftsfähiger zu werden scheint, bei Berichten über Geheimtreffen, wie undemokratisch sich manch gewählte Demokraten an einen Tisch setzen, um über Pläne zu beraten, wie sie in Deutschland keinen Millimeter Platz haben sollten.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist die seit Wochen anhaltende Protestwelle und sind hunderttausende Menschen, die auf die Straße gehen, um gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu demonstrieren. Auch unsere Caritas wird, sowohl als Verband als auch mit unseren Mitarbeitenden, jetzt und in Zukunft klare Kante gegen die rechten Bestrebungen zeigen.