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Warnung vor dem Kollaps der sozialen Infrastruktur

Um die Attraktivität des Berufs zu steigern, fordert die LAG Freie Wohlfahrtspflege, die Gehälter in der ambulanten und stationären Pflege an die der Krankenhäuser anzupassen – und diesen gewaltigen und vor allem gerechten Gehalts-Anstieg zu refinanzieren. Weder der Bund noch die Länder oder Kommunen würden sich bemühen, eine gesicherte gesetzliche Struktur der Pflege zu entwickeln.
Datum:
22. Mai 2024
Von:
Christian Bödding

Das belaste nicht nur Mitarbeitende, sondern auch für diejenigen, die auf Pflege angewiesen sind. Denn die Kosten steigen Jahr für Jahr und somit die Eigenanteile. Nach vorliegenden Schätzungen werden bis 2026 in Deutschland 36 Prozent der Heimbewohner Sozialhilfe empfangen.
 
Um diesen fatalen Trend zu stoppen, müsse die Pflegeversicherung von einer Teilversicherung in eine Vollversicherung umgebaut werden, in die jeder einzahle. 
Zudem sei ein Bundeszuschuss nötig, damit die Eigenanteile nach oben gedeckelt werden und nicht weiter steigen.  

Im vergangenen Oktober sind rund 25.000 Mitarbeitende und Betroffene dem Aufruf der Freien Wohlfahrtspflege gefolgt und haben vor dem Landtag gegen den Sozialabbau demonstriert. Darunter waren auch etliche Mitarbeitende des Caritasverbandes Ahaus-Vreden. Doch eine Reaktion der Politik blieb bisher aus. Dazu die LAG: „Die gesamte soziale Infrastruktur in NRW steckt in einer bedrohlichen Krise und von der Landespolitik kommen nichts als warme Worte. Finanzielle Defizite und Personalmangel drohen, zu weiter reduzierten Angeboten und Schließungen von Einrichtungen zu führen.“